Und schon wieder vergehen Wochen wie im Flug…
Vor sechs Wochen etwa finden in Manly die Australian Open of Surfing
statt. Dafür wurde fast zwei Wochen lang ein riesiger Strandabschnitt bebaut.
Eine riesige Tribüne mit Backstagebereich, eine richtig große, coole Bowl für
Skater, eine Bühne für Livemusik und natürlich Fress- und Merchandise Stände. Surfer
und Skater aus der ganzen Welt stellten ihr Können unter Beweis. Fast 10 Tage
lang strömten Zuschauer aus dem ganzen Land nach Manly, um dieses einzigartige
Spektakel mit zu erleben. Auch wir ließen es uns natürlich nicht nehmen so oft wie
möglich mittendrin zu sein. So oft wie möglich beobachtetn wir Weltbeste Surfer und Skater und genießten
diese einzigartige Atmosphäre am Strand. Erst vor ein paar Tagen, haben wir
dann ein Video bei Vimeo entdeckt, in dem sehr coole Bilder zumindest von der
Bowl und Manly von oben zu sehen sind. Der Surfcontest, wird leider gar nicht thematisiert.
Dennoch lohnt es sich, hier mal einen Blick reinzuwerfen.
Beach Bowl |
Mittlerweile wohnen wir schon fast zwei Monate bei der
serbischen Familie…und je mehr Zeit wir dort verbringen, desto mehr gehen sie
uns auf die Nerven! Der 35-jährige Simon, der zu faul ist um zu arbeiten.
Stattdessen jeden Tag von morgens bis abends in seinem kleinen Zimmerchen
sitzt, sich betrinkt und kifft. Diana, die Dame des Hauses, die so oft vor der
Tür steht, klopft, rein kommt und dann erst fragt, ob sie reinkommen darf?! Und
selbst wenn man sehr offensichtlich keine Zeit oder Lust hat mit ihr zu reden
und Dinge sagt wie: Wir essen gerade, oder wir kommen gerade erst von der
Arbeit heim, oder wir wollten gerade gehen…es interessiert sie nicht. Die
Antwort ist egal. Sie kommt rein und erzählt uns Dinge, die wir nicht wissen
wollen. Meistens lästert sie dabei über ihren eigenen Sohn. Sie möchte dass er
endlich auszieht und arbeiten geht und fragt uns, was sie tun soll?! Sehr
anstrengend!
Wir beschließen also , dass es Zeit ist für eine neue
Bleibe. Zeitungen und Internet werden durchforstet, Schwarze Bretter werden
abgeklappert, aber überall dasselbe. NO COUPLES! Wir wissen bis heute nicht
warum, aber Päärchen sind hier irgendwie nicht willkommen. Zwei Wochen vergehen,
ohne dass wir etwas neues finden. Mittlerweile geht uns diese Familie aber so
richtig auf die Nerven, wir wollen so schnell wie möglich da raus!
Da fällt uns eine kleine Geschichte ein... Beim durchforsten der Zeitungen,
entdecken wir einen halbseitigen Artikel, über einen 12-jährigen Jungen aus
Manly, dem sein Skateboard geklaut wurde. Und es wird offiziell dazu
aufgerufen, das Skateboard wieder zurück zu geben. Zwei Tage später ist wieder
ein riesiger Artikel über diesen Jungen in der Zeitung. Diesmal allerdings
bedankt sich die Familie über all den positiven Zuspruch und die vielen
Angebote. Nachdem nämlich der Artikel über das geklaute Board in der
Tageszeitung erschien, boten etliche Leute Leute an, dem Jungen ein Skateboard
zu schenken oder Geld zu spenden, damit der arme Junge sich ein Neues kaufen
kann. Und ein Skateboardshop , der gerade neu eröffnet hat, hat es sich
tatsächlich nicht nehmen lassen, dem Jungen offiziell ein nigel nagel neues
Board zu überreichen. Inklusive Presse Photo natürlich. So waren also alle
wieder glücklich! Heile Welt :)
Zurück zur Wohnungsproblematik. Wir beschließen, dass die
beste und schnellste Lösung ist, zurück ins Hostel zu gehen. Die ersten beiden
Nächte haben wir auch im Hostel verbracht. Das war zwar etwas teurer, aber
total in Ordnung. Es ist ein kleines Hostel. Nur Einzel- oder Doppelzimmer,
ruhig, sauber und sein Besitzer ist mehr als in Ordnung. Also statten wir Marc
einen kurzen Besuch ab, erzählen ihm unsere Geschichte und zum Glück hat er ein
Zimmer frei für uns. Schon am nächsten Tag packen wir unsere Sachen und ziehen also wieder ins Hostel.
Das schöne daran, im Hostel zu wohnen ist, dass man immer
unter Leuten ist. Die Gemeinschaftsküche und die kleine Terrasse direkt daneben
sind wie eine kleine Bar. Wann immer wir also Lust auf Gesellschaft haben,
geht’s runter in die Küche. Da wird gekocht, in allen möglichen Sprachen, mit
Händen und Füssen kommuniziert und das ein oder andere Kaltgetränk genossen!
Wenn man seinen Hausschlüssel vergisst, ist immer jemand da, der die Tür
öffnet. Wenn man surfen oder ausgehen will, kommt immer jemand mit. Wenn man
ein Auto braucht, hat irgend jemand eins. Und wenn man kein Salz mehr hat,
greift man ins Nachbar-Regal :)
Dann wäre da aber auch noch eine dunkle Seite am
Hostelleben: Wenn mans morgens eilig hat sind Dusche und Klo natürlich besetzt.
Wenn man kochen will, werden alle Töpfe gerade gebraucht oder stehen schon seit
Tagen ungespült rum und keiner fühlt sich verantwortlich. Wenn man sich gerade
die Zähne putzen will, erledigt in der Toilette nebenan gerade jemand sein
Geschäft (also immer das Wasser laufen lassen!). Und wenn man Salz braucht,
hats der Nachbar geklaut :)
Nach nur kurzer Zeit, entdeckten wir dann die ersehnte
Anzeige bei Gumtree. Zimmer mit Meerblick in Queenscliff zu vermieten. Das ist
mit der schönste Teil der Stadt und liegt oben auf einer Klippe genau zwischen
Manly- und Freshwater Beach. Und die
Miete dieses Zimmers ist unschlagbar billig. Die Anzeige wurde erst vor ein
paar Minuten geschaltet. Von unerwünschten Päärchen steht auch nichts da. Einen
Anruf später haben wir ein „Interview“ mit Zoe. Sie verlässt das Land und geht für 6 Wochen nach Südamerika und braucht
jemanden, der sich um ihre Blumen und den Mitbewohner kümmert. Wir versprechen
ihr auf alles acht zu geben und sie überlässt uns ihre Wohnung! Das Hostelleben
hat also schon eine Woche später ein Ende. Und wir sind vorrübergehend stolze
Besitzer eines Zimmers mit Blick auf den Ozean.
Unser Zimmer in Queenscliff |
Heute wohnen wir schon vier Wochen in dieser Wohnung und wir
haben uns immer noch nicht satt gesehen. Vom Bett aus sehen wir nahezu jeden
Morgen den Sonnenaufgang über dem Meer. Es wäre jedes mal zu schade, diesen Moment zu verschlafen. Also
sind wir schon immer gegen sechs Uhr wach. Und abends gibt’s den
Sonnenuntergang gratis dazu. Aus dem Wohnzimmer, auf der anderen Seite der
Wohnung, der mit einem kleinen Balkon und einem kleinen „Garten“ inklusive 240°
Blick bestückt ist. Von Shelly Beach über die Wharf, bis rüber nach Sydney
reicht die Sicht. Großartig!
Freshwater Beach, unsere Wohnung liegt oben auf dem Hügel! |
Morgens schnappt man sich das Surfboard, läuft schnell die
Stufen zu Freshwater Beach runter und beginnt den Tag mit ein bisschen
Wassersport. Wir wissen, wir wiederholen uns aber das ganze hier ist einfach unglaublich
schön!
In zwei Wochen kommt Zoe auch schon wieder. Eine neue
Bleibe? Die haben wir uns diesmal gekauft. Denn wir werden Manly in zwei Wochen
verlassen. Unser neues Familienmitglied heißt Mazda E2000. Es ist ein Van und
besitzt bereits ein Bett und eine kleine Küche. Es müssen hier und da noch ein
paar Schönheitskorrekturen vorgenommen werden. Aber das wird wohl Dank
Sebastians Schreiner und Zimmermann da seins kein Problem sein. Wir werden also
reisen. Endlich! Das Abenteuer beginnt! Wir lassen unsere Jobs und lieb
gewonnenen Arbeitskollegen zurück und fahren
gen Norden. Immer schön die Küste entlang. Wann immer wir denken: hier
wollen wir bleiben, wird das gemacht. Einen Plan? Gibt es nicht. Aber keine
Sorge Nicola. Wir werden dich pünktlich am 4.Mai in Brisbane am Flughafen
abholen.
Mazda E2000 |
Und bis dahin heißt es. Autofahren üben. Und zwar im
Linksverkehr und im Auto also alles andersrum. Den ersten Tag verbrachten wir
damit, den Scheibenwischer statt des Blinkers zu betätigen. Und zwar bei jeder
Abbiegung. Mittlerweile fühlen wir uns aber schon ziemlich sicher im
Strassenverkehr. Der Wagen ist insgesamt etwas unübersichtlich, aber daran muß
man sich halt einfach gewöhnen.
Am Wochenende sind wir dann schon zum ersten mal die Küste
ein bisschen hochgefahren. Nach Narrabeen. Einem wunderschönen Strand, der von
Klippen umfasst ist. Auf einer kleinen Bank und dem schönste Ausblick auf den
Ozean genossen wir dann unser Frühstück, das wir zuvor bei einem deutschen
Bäcker besorgt haben. Und wir haben das
erste Känguruh gesehen. Es lag tot am Strassenrand.
Narrabeen, Northern Beaches |
Es ist ein gutes Gefühl, etwas unabhängiger zu sein und mit
dem Auto einfach loszufahren und anzuhalten, wo auch immer man gerade ein
schönes Plätzchen findet. Wir schauen also nach vorn und freuen uns sehr darauf
Manly zu verlassen und den Rest des Landes zu erkunden. Am 16.April ist es
soweit. Wir packen unsere Sachen und beginnen unsere Reise. Unsere Unterkunft
ist unser Van. Und ihr dürft gespannt sein auf riesige Städte, verlassene
Plätze, wunderschöne Strände, endlose Strassen, Natur pur und exotische Tiere!
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