Nach einer spontan entstandenen Idee, fast zwölf langen
Monaten Wartezeit geht es endlich los,
ans andere Ende der Welt, Australien.
Nach dem wir im April unsere“ Work and Travel“ Visa erhielten wurde die
ganze Unternehmung endlich spruchreif und somit auch ernst.
Es wurde endlich Zeit sich um Flugtickets zu kümmern und zu
planen was, man wie am geschicktesten anstellt. Da wir nichts so wirklich dem
Zufall überlassen wollten, abgesehen von der Reiseroute, haben wir mit einigen Mitmenschen,
Freunden und Bekannten über Tipps &Tricks und Erfahrungen in Down Under gesprochen. Versicherungen wurden gekündigt, Neue
abgeschlossen, eine Wohnung aufgegeben, die andere untervermietet, Gewerbe
abgemeldet, Kraftfahrzeuge eingemottet und Kartons gepackt. Zuallerletzt wurden
die Rucksäcke gepackt und dann ging es auch schon los, in unser kleines
Abenteuer in der Ferne.
Als wir nun mit Sack und Pack am Kölner Hauptbahnhof
standen, wurde uns erst wirklich klar dass es losgeht und die eine oder andere
Träne wurde vergossen.
Am Frankfurter International Airport angekommen, wollten wir
nur noch unsere Rucksäcke loswerden. Es hat sich sehr gut angefühlt und die
erste wirkliche Freude kam auf.
Nach 11 Stunden Flug, wunderbarem Entertainment und einigen
Kaltgetränken an Board des Airbus 747, setzten wir zur Zwischenlandung in Hong
Kong an. Da wir die zehn Stunden Aufenthalt in der bunten chinesischen Welt
nicht am Flughafen vergeuden wollten, haben wir uns einen kleinen Trip in die
Stadt gegönnt. Wir hatten ja schließlich Hong Kong Dollar an den Mann zu
bringen. (An dieser Stelle ein riesengroßes DANKE an July und Axel!!!)
Irgendwann machten die Beine aber einfach schlapp. Also
genossen wir einfach die Skyline Hong Kongs in Tsim Sha Tsui bevor es wieder
zum Flughafen ging.
Weitere neun Stunden Flug standen vor uns, bevor wir endlich
die Füße auf australischen Boden setzen konnten. Einige Filme später konnten
wir es kaum noch erwarten den Flieger zu verlassen und die Zollabfertigung hinter
uns zu lassen.
Da stehen wir nun, Sydney!
Wir sind endlich dort, worauf wir zwölf
Monate gewartet haben. Telefone werden
eingeschaltet, ein Weg in die Stadt wird gesucht und los geht’s. Ab ins Sammeltaxi in Richtung
Circular Quay, der Hafen direkt neben der Sydney Opera. Einige Fragen und
glückliche Gesichter später stehen wir an Board der Fähre gen Manly. Aufregend,
die kühle Brise auf dem Aussendeck tut uns sehr gut und wir schwelgen in
Reiselust, großartig!
Nach 30 minütiger Überfahrt verlassen wir vollgepackt die Fähre und gehen Stadteinwärts auf der Suche nach einem Hostel. Da isses, 68 Pittwater Road, Astra Hostel. Ein netter junger Typ Namens Marc öffnet die Tür und begrüßt uns mit einem typischen „Hey Guys, how are you?“ und lädt uns zur Besichtigung der freien Zimmer ein. Die Entscheidung fällt schnell und wir beziehen unser Zimmer. Nach einer angenehmen Dusche und frischer Kleidung realisieren wir, wo wir sind.
Nach einer kurzen Orientierungshilfe von Marc begeben wir uns zum Supermarkt, dem uns allen
bekannten Aldi Markt um den ersten Einkauf zu tätigen. Im Laden verstehen wir
nun langsam warum es heißt, dass Australien verdammt teuer ist. Aber gegessen
werden muss trotzdem und wir müssen uns einfach an die Preise gewöhnen.
Nun ist es ca. 18h und wir wollen den Tag am Strand
ausklingen lassen. Eine wundervolle Aussicht auf den Ozean gespickt mit Surfern erwartet uns. Nach dem
Sonnenuntergang geht’s sofort zurück ins Hostel und wir freuen uns
auf eine ordentliche Mütze Schlaf.
Ein neuer Tag bricht an und wir sind ziemlich früh wach, das
könnte die zehn Stündige Zeitverschiebung bewirkt haben. Wir schreiben einen imaginären
Einkaufszettel, frühstücken und machen uns mit dem Bus zur Warringah Mall. Nach
getanem Einkauf entscheiden wir uns dafür, den Tag, Tag sein zu lassen und
lümmeln rum.
Am nächsten Tag
werfen wir bei einem Morgenkaffee vor der Tür des Hostels einen Blick in die
Tageszeitung, und entdecken eine sehr interessante Anzeige. Wohnung zu
vermieten, tadaaa, einen Anruf später besichtigen wir unser zukünftiges zu Hause
und machen der serbischen Hausmutti klar, dass wir die Wohnung morgen im Laufe
des Tages beziehen werden. Was ein Glück!!! Wir beenden den Tag mit einigen
Kaltgetränken.
Der Morgen beginnt damit, unsere Taschen zu packen (schon
wieder) und ins neue Heim einzuziehen. Wir werden schon von unseren Vermietern
Diana und Charlie erwartet. Nach der Schlüsselübergabe heißt es sich einrichten
und der Gedanke von angekommen sein macht sich breit. Wir genießen den Tag am
Strand und lernen unseren Nachbarn Simon, der Sohn der Vermieter, kennen. Es wird gequatscht und in der Garage
rumgehangen welche zugleich der Eingangsbereich zu unserer Wohnung ist.
Tage vergehen. Ein erstes Vorstellungsgespräch bei einer
nahe liegenden Schreinerei und Messebaufirma erweist sich als erfolgreich und
am 9. Januar 2012 heißt es für den Herren des Hauses wieder sägen und hämmern.
Die Dame entscheidet sich dafür klein anzufangen und es als Tellerwäscherin und
Küchenfee zur Millionärin zu bringen. Bitte sehr!! Es werden Bankkontos
eingerichtet, Steuernummern beantragt und sonstige erforderlichen Dinge rund um
den Job erledigt.
Zack, 24.Dezember, und kein aber auch gar kein Gefühl von
Weihnachten. Es ist warm, am Strand sieht man Menschen mit Weihnachtsmannmützen
Cricket spielen, geschmückte Vorgärten und Weihnachtsbäume in den Wohnzimmern.
Sehr komisch das ganze, aber nun gut. Da machen wir wenigstens die Bescherung mit und schenken uns ein nagelneues Surfboard
welches wir direkt auch ausprobieren müssen. Nachdem der weihnachtliche Spuk
dann auch vorbei ist, folgt auch bald schon der nächste Streich. Silvester oder
hier auch New Years Eve genannt.
Wir besorgen Getränke, bereiten uns eine Einheit
Kartoffelsalat mit Bockwürsten zu und machen uns mit unseren speziell zu diesem
Anlass besorgten, rollbaren Kühlbox zum Cremorne Point auf, von dem man eine
wundervolle Sicht auf Opera, Harbor Bridge und die Skyline von Sydney hat.
Natürlich ist auch an diesem kleinen Abschnitt Küste absolutes Alkoholverbot,
was uns und viele andere aber nicht davon abhält eine Kleinigkeit zu trinken. Wir sind nicht die einzigen die sich dafür
entschieden haben das Feuerwerk genau an dieser Stelle zu beobachten, und
ergattern so ziemlich den letzten freien Quadratmeter Grünfläche. Freude!!! Nachdem das acht minütige Kinderfeuerwerk um
21.30Uhr vorbei ist, entscheiden wir uns den Bus Richtung Manly aufzusuchen und
das Mitternachtsfeuerwerk in Manly zu sehen. Wie das manchmal so ist, sehen wir
uns das Mitternachtsfeuerwerk gemütlich im Fernsehen an und freuen uns darüber alles richtig
gemacht zu haben. In diesem Sinne
wünschen wir allen ein frohes neues Jahr!!!